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Anleihen Terminologie: Par Value, Cupon Rate & Co erklärt

Das Anleihe- bzw. Bonduniversum ist insgesamt deutlich größer als beispielsweise der Aktienmarkt. Rund um Anleihen gibt es eine ganz eigene Terminologie. In diesem Artikel sollen nun einige wichtige Anleihen Terminologien vorgestellt werden.

Im Allgemeinen ist eine Anleihe ähnlich wie ein Darlehen. Bei einer Anleihe handelt es sich um ein festverzinsliches Wertpapier bei dem ein Anleger einem Emittenten, also z.B. einem Unternehmen, Geld leiht. Der Emittent verpflichtet sich hingegen dazu, das geliehene Geld zu einem fest gelegten Zeitpunkt wieder zurückzuzahlen. Während der Laufzeit wird der Anleger in der Regel auch mit Zinsen kompensiert.

Um die Größe des Anleihenmarktes besser zu verdeutlichen, hier ein kleiner Vergleich: Alleine die Marktkapitalisierung der US-Staatsanleihen ist mit 27,7 Billionen US-Dollar (Quelle: SIFMA) fast sieben Mal so groß wie das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland.

Par Value, Coupon Rate und Yield to Maturity

Par Value

Der Par Value (Nennwert) ist der Betrag, den der Emittent am Ende der Laufzeit an den Anleger zurückzahlt. Eine Anleihe muss jedoch nicht zwangsläufig zum Nennwert ausgegeben werden. Sie kann auch über dem Nennwert (über pari) oder unter dem Nennwert (unter pari) ausgegeben werden.

Coupon Rate

Während der Laufzeit einer Anleihe erhalten die Anleger Zinsen, die durch die Coupon Rate der Anleihe festgelegt werden. Diese Zinsen können in verschiedenen Intervallen gezahlt werden, beispielsweise jährlich, halbjährlich, vierteljährlich oder monatlich. Es gibt jedoch auch Zero-Coupon-Anleihen, die während ihrer Laufzeit keine Zinsen ausschütten. Diese werden aber unter dem Nennwert ausgegeben.

Darüber hinaus kann die Cupon Rate einer Anleihe im Verlauf ihrer Laufzeit variieren. Ein Beispiel hierfür sind variabel verzinste Anleihen, bei denen der Zinssatz regelmäßig an einen Referenzzinssatz, basierend auf den Marktzinssätzen, angepasst wird. Bei inflationsindexierten Anleihen erfolgt ebenfalls eine Anpassung des Kupons, um die Anleger vor den Auswirkungen der Inflation zu schützen.

Yield to maturity

Da der Preis einer Anleihe während ihrer Laufzeit schwanken kann – beispielsweise aufgrund allgemeiner Zinsänderungen oder der wirtschaftlichen Lage des Emittenten – ergeben sich Möglichkeiten, zusätzliche Gewinne zu erzielen. Wenn eine Anleihe zu einem Preis von 80 Euro erworben wird und der Nennwert 100 Euro beträgt, können theoretisch zusätzlich zu den Zinszahlungen 20 Euro Gewinn pro Anleihe realisiert werden. Die Yield to Maturity berücksichtigt diesen Gewinn. Diese gibt die erwartete jährliche Rendite an, die erzielt wird, wenn die Anleihe bis zur Fälligkeit (Maturity) gehalten wird.

In Abbildung 1 sind drei Beispiele zu sehen. Diese veranschaulichen die Änderung der Yield to Maturity bei einer Änderung des Marktpreises oder der Cupon Rate. Ein niedrigerer Marktpreis oder eine höhere Verzinsung sorgen demnach für eine höhere Yield to Maturity. Ist der Marktpreis des Bonds über pari, so ist die Yield to Maturity niedriger als die Coupon Rate.

Anleihe Terminologie: Veranschaulichung der Änderung der Yield to Maturity anhand von drei Beispielen, wenn der Marktpreis oder die Coupon Rate geändert werden.
Abbildung 1: Veranschaulichung der Änderung der Yield to Maturity bei einer Änderung des Marktpreises oder der Cupon Rate anhand von drei Beispielen

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Pull to Par und Pari Passu

Pari Passu

Pari Passu ist eine Klausel, die in vielen Anleiheverträgen zu finden ist. Sie besagt, dass im Falle eines Bankrotts die Anleger innerhalb derselben Klasse (z. B. besicherte oder unbesicherte Anleihen) gleich behandelt werden. Das bedeutet, dass alle Gläubiger innerhalb dieser Klasse unabhängig von der Fälligkeit ihrer Anleihen – sei es in einem Jahr oder in zehn Jahren – die gleichen Rechte und Ansprüche auf Vermögenswerte des Emittenten haben.

Pull to par

Pull to Par bezeichnet den Prozess, bei dem sich der Marktpreis einer Anleihe mit zunehmender Annäherung an das Fälligkeitsdatum dem Par Value (Nennewert) der Anleihe nähert. Dies geschieht, weil die Anleihe zum Fälligkeitsdatum zum Par Value zurückgezahlt wird. Daher ist es logisch, dass der Marktpreis in der Zeit vor der Fälligkeit immer näher an den Par Value heranrückt. Aus diesem Grund kann es eine sinnvolle Strategie sein, die Kursschwankungen einer Anleihe bis zum Fälligkeitsdatum einfach auszusitzen. Demzufolge müssen Anleger auch nicht gleich in Panik verfallen, wenn der Marktpreis einer Anleihe aufgrund von Zinsänderungen an Wert verliert.

Weitere Informationen rund um Anleihen finden Sie auch hier.


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